Heute war einer dieser Trainingstage, an denen ich dachte: Warum tue ich mir das immer wieder an? Eine Radausfahrt von 3-4 Stunden gefolgt von einer Stunde Laufen (run-off-the-bike). Diese Koppeleinheit macht mir egtl. immer recht viel Spaß, doch es war irgendwie der Wurm drin.

Es ist noch eine Woche bis zum Ironman 70.3 Philippines am 6.8.17. Vielleicht werden genau jetzt wieder Erinnerungen wach an mein bisher härtestes Rennen, bei dem ich wirklich die Zähne zusammenbeißen musste. Ich war eigentlich davon überzeugt, dass ich dieses Jahr die 5:00 Stunden beim Half Ironman knacken würde. Bis heute.

Manchmal dauert es etwas länger, bis man ein gestecktes Ziel erreicht hat…

Doch irgendwie fühlte sich das Radfahren heute härter an als sonst. Vielleicht lag es am starken Wind, der seit einigen Tagen wieder durch Cebu fegt. Oder ich bin nach vielen Wochen des harten Trainings an einem „toten Punkt“ angelangt.

Manchmal ist es eine schwierige Gratwanderung, das richtige Trainingsmaß zu finden: Auf der einen Seite soll das Training nicht zu locker sein, da die Trainingsreize sonst zu schwach sind und man kaum etwas von seinen Einheiten hat. Auf der anderen Seite darf man sich auch nicht zu hart pushen, andauernd die Grenzen überschreiten und seinem Körper schlimmstenfalls schaden.

Jedenfalls kamen heute Selbstzweifel in mir auf. Zweifel daran, fit genug zu sein für eine sub 5 oder gar 4:50. Dabei sollten die nötigen Splits von 34 min – 2:33 h – 1:47 und max. 6 min für die Wechselzone locker für mich drin sein, ich glaube sogar, dass ich 5-10 Minuten schneller sein kann. Doch überschätze ich mich da etwa?

Eigentlich war ich immer recht gut darin abzuschätzen, welche Zielzeit ich erreichen kann. Doch hier in den Tropen kommen einige Unbekannte hinzu, die man nicht so einfach mit einkalkulieren kann. Dazu gehören neben der teilweise brutalen Hitze so wie heute der heiße Wind hier in Cebu oder auch die hohe Luftfeuchtigkeit und der hohe Mineralienverlust (bei mir scheint er jedenfalls recht hoch zu sein).

Selbstzweifel sind für mich eher ungewöhnlich, gehören aber wohl auch irgendwie dazu. Schließlich erreicht man nicht bei jedem Rennen eine neue persönliche Bestzeit und lernt gerade auch aus den schwierigeren Phasen. Ich habe schon häufiger in anderen Blogs gelesen, wie Athleten und Läufer in ein Loch gefallen sind und erst peu à peu wieder herauskriechen konnten.

Vielleicht liegt das u.a. daran, dass man die Erwartungen an sich selbst einfach zu hoch gesteckt hat. Für das Rennen nächste Woche werde ich jedenfalls alles geben. Ich glaube immer noch daran, dass ich es schaffen kann. Und wenn nicht nächsten Sonntag, dann halt am 26.11.17 in Phuket oder nächstes Jahr irgendwann. Die Selbstzweifel kommen, aber ich lasse sie ganz schnell wieder davonziehen.