Wie motiviere ich mich für´s Laufen? Diese und ähnliche Fragen lese ich in manchen Blogs des Öfteren in dieser tristen Jahreszeit. Ich selber hatte bisher nur wenige Tage, an denen ich mich regelrecht zwingen musste, die Laufschuhe zu schnüren. Dabei gehöre ich sicher noch nicht zu den alten Laufhasen, die schon jahrelang trainieren und schon etliche Hochs und Tiefs durchschritten haben…

Im Prinzip laufe ich seit etwa einem Jahr ernsthaft. Mein erster Marathon hat mir bis Oktober 2011 genug Motivation verschafft, um regelmäßig ein paar Runden zu drehen. Mit einem klaren Ziel vor Augen läuft es sich einfach leichter – ob das jetzt ein Wettkampf ist oder ein paar Kilos weniger auf der Waage, sei einmal außen vor gelassen.

Mein neues Ziel für 2012 ist ja bisher nur grob umrissen: ein Ironman 70.3 soll es sein, eventuell im August in Wiesbaden. Dabei sollte mein momentanes Laufpensum von drei Mal wöchentlich Laufen bei insgesamt etwas mehr als 30 km Distanz ausreichen, um mich für den Triathlon (zumindest in Bezug auf die dritte Disziplin) fit zu halten.

John Rüth beim Marathon Training im englischen Garten

Damit das Laufen nicht langweilig wird, empfiehlt es sich, hin und wieder eine andere Sportart miteinfließen zu lassen. Bei mir ist das in der Regel Radfahren oder etwas Fitnesstraining und Schimmen. Vor meiner Schulterluxation war das Muay Thai Boxen auch immer eine willkommene Abwechslung: ähnlich wie beim klassischen Boxen werden hier verschiedenste Muskelpartien angesprochen, was einen hervorragenden Ausgleich zum Lauftraining darstellt.

Wie sich zum Beispiel Haruki Murakami für´s fast tägliche Laufen motiviert, würde mich einmal interessieren; jedenfalls war er bzw. sein Buch „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“ mit einer der Hauptgründe, weshalb ich anfing, für den Marathon zu trainieren. Er hatte sich eines Tages zum Ziel gesetzt, einfach jeden Tag 10 km zu absolvieren – mir reicht dieses Programm drei mal wöchentlich voll und ganz.

Ich bin froh, dass ich mittlerweile beim Laufen auf einen MP3-Player verzichten kann – das Laufen hat für mich einen meditativen Charakter bekommen, und ich kann dabei sehr gut entspannen. Meine Motivation ist dabei immer wieder auf´s neue das Ziel zu erreichen und ohne Murren durchzuhalten. Möglichst jeden Tag an die frische Luft zu gehen, ist mir sehr wichtig; und wenn ich das mit dem Lauftraining verbinden kann: umso besser.

Was oftmals hilft, um sich wieder für´s Laufen zu motivieren: sich einfach einen Laufpartner schnappen und gemeinsam laufen. Wenn das die Freundin bzw. der Freund ist, macht es gleich doppelt Spaß, und mann kann sich gegenseitig ein wenig anspornen. Was ich derzeit eher bräuchte, wäre mehr Motivation für´s Schwimmen. Denn hier habe ich noch am meisten Trainingsbedarf, bloß das nächste 50m-Becken ist weit weg, und für eine Trainingseinheit geht unheimlich viel Zeit drauf (allein die Hin- und Rückfahrt dauert insgesamt locker eine Stunde).

Doch bis zum nächsten Triathlon ist ja noch viel Zeit – bis zum Ironman 70.3 sind es locker noch neun Monate, und für Triathleten heißt es im Winter ja auch vorwiegend: Laufkondition aufbauen bzw. beibehalten, und im Frühjahr kann man dann weiter sehen. Da steht für mich dann übrigens noch die Anschaffung eines passenden Fahrrads an – es sollte schon ein Zeitfahrrad sein; doch welches Modell das genau sein wird, steht noch in den Sternen…