Seit ein paar Monaten läuft mein Training nur durchwachsen, mit „angezogener Handbremse“ ab. Angefangen hat es mit einem leichten, dumpfen Schmerz unter der Kniescheibe. Zunächst war es noch nicht einmal klar, dass da etwas im Argen lag.

Nur nach recht langen Läufen machte sich irgendwann im Frühjahr ein leichter Zug bemerkbar, der dann auch wieder verschwand. Ein paar Wochen später machte sich diese Erscheinung dann auch bei kürzeren Läufen (intensiven Intervall-Läufen) bemerkbar.

Die Diagnose beim Orthopäden lautete nach wenigen Minuten: Patellasehnenspitzensyndrom (Springerknie)

Ich hatte dann ein wenig im Netz recherchiert, und die Diagnose des Orthopäden im April bestätigte dann meine Vermutung: Mein erstes Patellasehnenspitzensyndrom.

Zur Therapie meines „Springerknies“ wie es umgangssprachlich auch genannt wird, wurden mir dann Kniebeugen mit Schräglage empfohlen. Weitere Übungen habe ich bisher noch nicht gemacht, wobe ich mehrere Artikel im Netz und weitere Übungen dazu recherchiert habe.

Das Springerknie ist nichts Ungewöhnliches, aber eine sehr nervige Sache. Im Prinzip musste ich schon mehrmals meinen Rennkalender über den Haufen werfen, und seit Beginn meiner „Triathlon-Karriere“ in 2010 hatte ich kein so durchwachsenes Jahr wie 2019.

Aber so langsam geht es aufwärts, und ich werde dieses Jahr noch mindestens einmal an den Start gehen. Es wird zwar sicher keine Langdistanz sein, aber mindestens eine Mitteldistanz. Meine persönliche Bestzeit werde ich dabei vermutlich nicht einstellen, aber es würde gut tun, einfach mal wieder an einem schönen Triathlon-Event teilzunehmen!

[Update am 11.8.19]

Ich bin vor knapp 2 Wochen wieder intensiver ins Training eingestiegen, da ich mich für die Challenge Paguera-Mallorca am 19.10.19 angemeldet hatte. Es zwar zwischenzeitlich wieder deutlich besser gegangen mit meinem „Jumper’s Knee“, aber nun spüre ich leider wieder etwas mehr unterhalb der Kniescheibe.

Lustigerweise bin ich dann auf eine Podcast-Folge von Achilles Running mit Dr. Taheri gestoßen, bei der das Patellasehnen-Spitzensyndrom thematisiert wurde, und in diesem Zusammenhang habe ich mit dann auf eine weitere Recherche nach Übungen begeben und bin auf dieses Video gestoßen:

Video: Patellaspitzensyndrom / Jumper`s Knee – Exzentrisches Training (Teil 2) von Rohit Mathur

Mir war nicht bewusst, dass ich dieses exzentrische Training über mehrere Monate machen sollte, idealerweise zwei Mal am Tag mit jeweils 3 Sets à 15 Wiederholungen. Ich werde das aber jetzt mal so durchziehen und schauen, was dann passiert. In der Zwischenzeit werde ich das Laufen wieder reduzieren und mich auf’s Radfahren und Schwimmen fokussieren.

[Update vom 17.09.22]

Es hat tatsächlich annähernd drei Jahre gedauert, bis ich meine Knieprobleme nun einigermaßen in den Griff bekommen habe – letzten Endes war es eine Kombination aus verschiedenen Dingen, wobei ich ein halbes Dutzend Experten konsultiert habe, darunter Hausarzt, Sportarzt an der Uniklinik, Orthopäden, Physiotherapeutin und Coach, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Falsche Einlagen

Mittlerweile bin ich mir sehr sicher, dass einer der Hauptfaktoren der Wechsel auf neue Einlegesohlen war. Diese wurden mir damals in der Münchner Innenstadt für teuer Geld verkauft – gutgläubig hatte ich annähernd den dreifachen Preis gezahlt für diese neueste Technologie (ca. 230 Euro), um sie mal auszuprobieren.

Dass es am Anfang weh tun würde, war mir klar. Dass sich nach ein paar Monaten aber solch immense Kniebeschwerden aus dem Wechsel ergeben, hätte ich so nicht erwartet. Letzten Endes war es eine Physiotherapeutin auf Madeira, die mir unzählige Fragen gestellt hatte, um den wahren Grund meiner Beschwerden zu finden – und die einzige große Veränderungen, die ich in den letzten 12 Jahren vorgenommen hatte, war eben der Wechsel auf die neuen Einlagen.

Ich möchte an dieser Stelle die Orthopäden, welche mir die neuen Sohlen empfohlen haben, nicht schlechtreden. Und möglicherweise helfen diese doch sehr stark korrigierenden Einlagen auch bei dem ein oder anderen. Aber bei mir haben sie für Probleme gesorgt.

Krafttraining

Einen sehr großen Unterschied hat in den letzten Monaten das Trainieren mit Gewichten gemacht. Hierzu bin ich in Fitness-Gyms gegangen und habe mir von Personal Fitness Coaches zeigen lassen, wie man richtig an den Maschinen trainiert. Insbesondere die Übungen, welche die Beinmuskulatur auf verschiedene Art und Weise traineren wie z.B. die Beinpresse („leg press“) und Kniebeugen mit der Langhantel haben einen großen Unterschied gemacht.

Selbst nach harten Intervalleinheiten, die in der Regel leichte Knieschmerzen bei mir verursachen, komme ich nun deutlich besser klar, sodass ich nun endlich wieder ernsthaft auf die nächsten Wettkämpfe trainieren kann, um neue persönliche Bestleistungen zu erzielen.